E-Technik



Angeborene Bewegungsmuster nach Lähmung oder Skoliose neu erlernen

Die Meilensteine der kindlichen Entwicklung im ersten Lebensjahr dienen als Grundlage der Therapie. Bei Bewegungsstörungen jenseits der Hirnreife orientiert sich der Therapeut an frühkindlichen Bewegungsmustern, z. B. Drehen aus der Rücken- in die Seitlage, von der Seitlage in die Bauchlage und von der Bauchlage in den Vierfüßlerstand. 

Diese Bewegungsmuster sind Grundlage für die menschliche Aufrichtung und Bewegung. Die genaue Analyse der Bewegungsmuster ist eine Voraussetzung für die Anwendung dieser Technik. Eine korrekte Analyse kann der Therapeut nur stellen, wenn er weiß, welche Muskelaktionen (Koordination) zu erwarten sind und wie viel Kraft für das ökonomische Ziel dieser Aktion nötig ist. 

Mit Hilfe der E-Technik kann der Patient bei gestörten Bewegungsabläufen die in der frühen Kindheit erlernten physiologischen Bewegungsmuster wieder durchführen. Aus den Bewegungsmustern (Rückenlage – Drehen – Bauchlage – Vierfüßlerstand – Stand) werden zunächst Bewegungssequenzen herausgefiltert. In unterschiedlichen Ausgangsstellungen wird dann die normale Bewegung mit Hilfe von Widerständen (Unterlage, Antigravitation, Aktionsverstärker durch den Therapeuten) gebahnt und das Nerv-Muskelspiel normalisiert sich. Als Effekt stellt sich allmählich ein harmonischer Bewegungsablauf ein. 

Zum Einsatz kommt die Therapie in der Orthopädie (z. B. bei Skoliosen bzw. Dysfunktionen des Bewegungsapparates) und in der Neurologie (z. B. bei spastischen und schlaffen Lähmungen).